..... über Murphys neueste Abenteuer, Vulkanasche, schwarze Leistungslöcher, nette Leute und eine wunderschöne Stadt
2010 - das Halbmarathonjahr .........
Nachdem ich im letzten Jahr beschlossen hatte in diesem Jahr ein marathonfreies Jahr einzulegen, war Wien oder besser - der VIENNA CITY MARATHON - das erste größere anvisierte Ziel. Mein nervöser Anmeldefinger hatte mich schon zeitig dort für den Halbmarathon eingeschrieben, wofür ich gar nichts konnte. Ziel war natürlich endlich die sub 2 Stunden und darauf trainierte ich schon im Winter.
Achso der Winter ... da tauchte mein Freund Murphy das erste Mal auf. Durchgehend von Mitte Dezember bis Mitte März überzog der Typ mich mit weißem Schimmel. Meine Mitmenschen nennen es oft Schnee - ich nenne es Schimmel oder einfach nur den "weißen Dreck".
Aber Murphy war sauer; trotz intensivster Bemühungen trainierte ich einigermaßen gut durch und legte bei der Winterlaufserie Hamm erstmal eine 2:05 Stunden vor und als größte Frechheit 2 Wochen später in Leverkusen wieder eine 54er-Zeit über 10 Kilometer. Da dachte er sich "Das geht gar nicht" und versuchte es mit einer gewaltigen Welle von Erkältungsbakterien, nachdem schon die Schweinegrippe so gefloppt war. Aber auch das klappte nicht. Mit Knoblauch bekämpft man halt nicht nur Vampire sondern auch diese armseligen Verhinderungsversuche.
Was allerdings klappte war, daß er mir wieder einen kleinen Formverlust verpasste. So hat er mir beim Osterlauf schon mächtig einen auf den Deckel gegeben. Aber ich dachte jetzt erst recht und ließ mich in der Endphase vom Schoaf fit machen. Das ist die absolute Geheimwaffe .... dachte ich.
Bis letzte Woche lief auch alles gut, bis der Gute zum großen Schlag ausholte. Er ließ irgend einen bescheuerten Vulkan ausbrechen. Am Donnerstag war erstmal nur England betroffen und unser Flug nach Wien war für Samstag 15:15 Uhr gebucht. Naja dachte ich - das wird schon. Selbst am Freitag hoffte ich noch weil ja das Flugverbot erst nur bis 14 Uhr galt. Naja zu dem Zeitpunkt konnte ja noch keiner wissen, daß die Uhrzeit immer 3 Stunden vor Ablauf wieder um 8 Stunden verlängert werden würde und dieses Spielchen bis Dienstag weitergehen sollte. Da unser Flug eh etwas knapp war, bat ich einen Lauffreund aus unserer Radiergummiliga - Reinhard - meine Startunterlagen abzuholen.
Am Freitag begann dann die Zeit in der ich stündlich im Internet nach den Flügen schaute. Abends hatte ich nur noch wenig Hoffnung. Murphy schien gewonnen zu haben ..... gewonnen ? .... nein das ging natürlich nicht.
Mir fiel mein kleiner roter C1- genannt Luise - ein. Die Luise packt das, dachte ich. Wien ist ja mit 950 km auch fast um die Ecke. Ich lachte Murphy aus und ging schlafen. Ziemlich unruhig allerdings. Samstag morgens machte es die Flugsicherung weiter spannend. Marc und ich frühstückten und schauten noch das F1-Qualify. Danach gab es keine Hoffnung mehr, denn unser Flug erschien ab ca. 10 Uhr als gestrichen. Das stand da einfach ohne ein "wir danken für Ihr Verständnis", jenes unverschämte Schild hinter jeder Autobahn-Baustelle, das etwas voraussetzt was nie vorhanden war. Einige davon wollte ich schon wegsprengen. Umso hämischer blinkte jetzt dieses "gestrichen".
Draußen absolut blauer Himmel - ein Traumwetter - und keine Spur von irgendwelcher Asche. Ich überlegte noch, ob ich die Flugsicherung anrufen und den Tipp geben soll, einfach auf 500 Meter zu fliegen; scheiss auf den Lärm. Aber die hören eh nicht auf mich. Egal - wir packten die Sachen in die Luise und auf gings.
Nun hatte Murphy allerdings so viel damit zu tun die Urlauber und Transit-Reisende auf den Flughäfen zu inhaftieren, daß die Fahrt unglaublich glatt lief. O.k. er hatte die Strecke mit ungefähr 100 km Baustellen präpariert; ich werde nie verstehen warum immer gleich 30 km auf einmal abgesperrt werden müssen, obwohl die Baufirmen doch nur 30 Meter in einem Monat schaffen, aber man muß ja nicht alles verstehen.
Marc bestand darauf die ganze Strecke zu fahren, damit ich bei dem Lauf am Sonntag keine Ausrede hätte, wie er erklärte. Obwohl in den Medien von extrem überfüllten Zügen die Rede war, waren die Autobahnen alle komplett leer und zwar wirklich leer. Schon merkwürdig, daß die Leute lieber zu überteuerten Preisen 10 Stunden lang stehen. Inklusive einer Pause näherten wir uns nach achteinhalb Stunden Wien und selbst das verabredete Abendessen mit den Fories im "LaNorma" rückte in greifbare Nähe. Per SMS traf ich während der Fahrt Verabredungen mit Reinhard. Es sollte erst zum Hotel gehen und dann in die Stadt.
Marc, mein Sparfuchs, hatte noch eine Woche vorher das Hotel gecancelt, weil er etwas günstigeres gefunden hatte. Im Randbereich von Wien lag dieses Hotel, das wir nach 9 Stunden erreichten. Das Zimmer war in Ordnung; bis auf die Tatsache daß nur ein Bett bezogen war und zwischen den Betten ein Moralabstand klaffte. Das Personal schien allerdings der Russenmafia anzugehören; wegen der getrennten Betten vermutlich russisch-orthodox. In den Folgetagen sollte ein Bett-Verschiebe-Pingpong stattfinden. Wir stellten das Gepäck ab und auf zum Essen. Dank unseres Navis - diesmal sogar mit - wenn auch nicht aktueller - österreichischer Karte, fanden wir auch den vereinbarten Ort und trafen Reinhard.
Die Kaiserschmarrn-Party hatte ich ja leider schon verpasst. Das Lokal hat Murphy recht gut versteckt, aber mit dem Navi in der Hand fanden wir es doch. Naja mir ist das immer etwas peinlich mit dem Navi in der Hand herumzulaufen, aber nur so haben wir in Amsterdam vor drei Jahren unser Auto wiedergefunden. Immer noch besser als diese Situationen im Supermarkt wo das Ding in der Tasche plötzlich losplärrt "in 200 Metern links abbiegen" obwohl man auf dem Weg zur Wursttheke ist.
Das Lokal war klein und der Läufertisch unübersehbar. Trotz der Fülle schafften wir Drei uns noch an den Tisch zu quetschen. Interessant war es die netten Leute die man nur aus dem Forum kennt, persönlich zu treffen. Natürlich drehten sich die Gespräche fast nur ums Laufen und den morgigen Start. Das Wetter sollte perfekt werden, aber ich erfuhr, daß die Strecke von km 10 bis 18 ansteigen sollte. Oh ein Murphy-Trick, den ich nicht erwartet hatte. Es war ein schöner Abend, der vor allem der Initiative von Wolfgang und Gudrun zu verdanken war; zwei wahnsinnig nette Leute, die ich beim Lauf nochmals traf.
Wien gefiel mir auf den ersten Blick auch recht gut; der Stil der Architektur liegt mir und die Leute sind sehr herzlich. Ich mag diesen netten Dialekt - Marc muß halt damit leben, daß ich in Zukunft immer mal stümperhaft "wienere".
DAS RENNEN oder "Murphys kleiner Bruder" ...
Murphy schien wirklich beschäftigt zu sein und hatte seinen kleinen Bruder nach Wien geschickt. Vermutlich hatte er nicht damit gerechnet, daß ich in Wien am Start stehen würde. Die Nacht verlief recht gut - ich war sehr müde von der langen Fahrt, aber um 6 klingelte unbarmherzig der Wecker. Ich wollte so gegen 9:15 am Start auftauchen, aber Reinhard hatte da andere Pläne. Im Hotel hatten wir kein Frühstück, aber Gott sei Dank hatte Marc mir am Samstagabend bei MCDoof noch Muffins besorgt. Ich bekam zwar nur einen hinunter, aber die Frikadelle von der Fahrt die noch übrig war, wäre kein gutes Halbmarathon-Frühstück gewesen - glaube ich.
Ich schnallte meine Chip auf den NikeFree mit dem ich es versuchen wollte und zog meine Laufkleidung, das Radiergummishirt und den Laufrock an. Trainingsanzug drüber und ab zur - noch leeren - Bahn. Komisch dachte ich. Wir trafen Reinhard am Treffpunkt und es gab eine Weltpremiere: Ich war über eine Stunde vorher am Start. Was mach ich jetzt bloß .... Wiener Schnitzel essen gehen ?
Aber wir schauten erstmal nach dem Startblock. Gelb .... unter 2 Stunden - immer halluziniere ich beim anmelden oder besser mein nervöser Meldefinger. Die Temperatur war super, etwa 8 Grad. Wir liefen uns ein, was recht locker ging - nur etwas Wind störte zeitweise. Die Dixies waren wie immer überfüllt - natürlich nur davor; die Leute sind diszipliniert und halten die Regel "immer nur eine Person gleichzeitig" ein. Die Luft war geschwängert von Latschenkiefer und anderen Läuferparfüms. Es wurde immer voller; dieses Knistern war wieder da - einer der Gründe warum ich mir sowas überhaupt antue. Nun begaben wir uns in den Block, Reinhard etwas weiter vorn und wünschten uns noch viel Glück. Ich fühlte mich gut, als ich mich zwischen die erwartungsfrohen Läuferkörper quetschte. Kein Landeskrankenhaus der Welt kann soviele Bekloppte gleichzeitig abtransportieren, dachte ich noch und nahm die Nervosität und die Lautsprecherdurchsagen in mich auf. Die österreichische Nationalhymne wurde gespielt. Sowas trauen die sich nichtmal in Berlin. Bekloppte Deutsche halt .... mir lief das erste Mal ein Gänsehautschauer über den Rücken.
- Dieser Bericht wird noch etwas fortgesetzt und um Bilder ergänzt; schaut daher nochmal rein. Wie immer konnte ich mich wieder mal nicht kurz fassen ... -
2010 - das Halbmarathonjahr .........
Nachdem ich im letzten Jahr beschlossen hatte in diesem Jahr ein marathonfreies Jahr einzulegen, war Wien oder besser - der VIENNA CITY MARATHON - das erste größere anvisierte Ziel. Mein nervöser Anmeldefinger hatte mich schon zeitig dort für den Halbmarathon eingeschrieben, wofür ich gar nichts konnte. Ziel war natürlich endlich die sub 2 Stunden und darauf trainierte ich schon im Winter.
Achso der Winter ... da tauchte mein Freund Murphy das erste Mal auf. Durchgehend von Mitte Dezember bis Mitte März überzog der Typ mich mit weißem Schimmel. Meine Mitmenschen nennen es oft Schnee - ich nenne es Schimmel oder einfach nur den "weißen Dreck".
Aber Murphy war sauer; trotz intensivster Bemühungen trainierte ich einigermaßen gut durch und legte bei der Winterlaufserie Hamm erstmal eine 2:05 Stunden vor und als größte Frechheit 2 Wochen später in Leverkusen wieder eine 54er-Zeit über 10 Kilometer. Da dachte er sich "Das geht gar nicht" und versuchte es mit einer gewaltigen Welle von Erkältungsbakterien, nachdem schon die Schweinegrippe so gefloppt war. Aber auch das klappte nicht. Mit Knoblauch bekämpft man halt nicht nur Vampire sondern auch diese armseligen Verhinderungsversuche.
Was allerdings klappte war, daß er mir wieder einen kleinen Formverlust verpasste. So hat er mir beim Osterlauf schon mächtig einen auf den Deckel gegeben. Aber ich dachte jetzt erst recht und ließ mich in der Endphase vom Schoaf fit machen. Das ist die absolute Geheimwaffe .... dachte ich.
Bis letzte Woche lief auch alles gut, bis der Gute zum großen Schlag ausholte. Er ließ irgend einen bescheuerten Vulkan ausbrechen. Am Donnerstag war erstmal nur England betroffen und unser Flug nach Wien war für Samstag 15:15 Uhr gebucht. Naja dachte ich - das wird schon. Selbst am Freitag hoffte ich noch weil ja das Flugverbot erst nur bis 14 Uhr galt. Naja zu dem Zeitpunkt konnte ja noch keiner wissen, daß die Uhrzeit immer 3 Stunden vor Ablauf wieder um 8 Stunden verlängert werden würde und dieses Spielchen bis Dienstag weitergehen sollte. Da unser Flug eh etwas knapp war, bat ich einen Lauffreund aus unserer Radiergummiliga - Reinhard - meine Startunterlagen abzuholen.
Am Freitag begann dann die Zeit in der ich stündlich im Internet nach den Flügen schaute. Abends hatte ich nur noch wenig Hoffnung. Murphy schien gewonnen zu haben ..... gewonnen ? .... nein das ging natürlich nicht.
Mir fiel mein kleiner roter C1- genannt Luise - ein. Die Luise packt das, dachte ich. Wien ist ja mit 950 km auch fast um die Ecke. Ich lachte Murphy aus und ging schlafen. Ziemlich unruhig allerdings. Samstag morgens machte es die Flugsicherung weiter spannend. Marc und ich frühstückten und schauten noch das F1-Qualify. Danach gab es keine Hoffnung mehr, denn unser Flug erschien ab ca. 10 Uhr als gestrichen. Das stand da einfach ohne ein "wir danken für Ihr Verständnis", jenes unverschämte Schild hinter jeder Autobahn-Baustelle, das etwas voraussetzt was nie vorhanden war. Einige davon wollte ich schon wegsprengen. Umso hämischer blinkte jetzt dieses "gestrichen".
Draußen absolut blauer Himmel - ein Traumwetter - und keine Spur von irgendwelcher Asche. Ich überlegte noch, ob ich die Flugsicherung anrufen und den Tipp geben soll, einfach auf 500 Meter zu fliegen; scheiss auf den Lärm. Aber die hören eh nicht auf mich. Egal - wir packten die Sachen in die Luise und auf gings.
Nun hatte Murphy allerdings so viel damit zu tun die Urlauber und Transit-Reisende auf den Flughäfen zu inhaftieren, daß die Fahrt unglaublich glatt lief. O.k. er hatte die Strecke mit ungefähr 100 km Baustellen präpariert; ich werde nie verstehen warum immer gleich 30 km auf einmal abgesperrt werden müssen, obwohl die Baufirmen doch nur 30 Meter in einem Monat schaffen, aber man muß ja nicht alles verstehen.
Marc bestand darauf die ganze Strecke zu fahren, damit ich bei dem Lauf am Sonntag keine Ausrede hätte, wie er erklärte. Obwohl in den Medien von extrem überfüllten Zügen die Rede war, waren die Autobahnen alle komplett leer und zwar wirklich leer. Schon merkwürdig, daß die Leute lieber zu überteuerten Preisen 10 Stunden lang stehen. Inklusive einer Pause näherten wir uns nach achteinhalb Stunden Wien und selbst das verabredete Abendessen mit den Fories im "LaNorma" rückte in greifbare Nähe. Per SMS traf ich während der Fahrt Verabredungen mit Reinhard. Es sollte erst zum Hotel gehen und dann in die Stadt.
Marc, mein Sparfuchs, hatte noch eine Woche vorher das Hotel gecancelt, weil er etwas günstigeres gefunden hatte. Im Randbereich von Wien lag dieses Hotel, das wir nach 9 Stunden erreichten. Das Zimmer war in Ordnung; bis auf die Tatsache daß nur ein Bett bezogen war und zwischen den Betten ein Moralabstand klaffte. Das Personal schien allerdings der Russenmafia anzugehören; wegen der getrennten Betten vermutlich russisch-orthodox. In den Folgetagen sollte ein Bett-Verschiebe-Pingpong stattfinden. Wir stellten das Gepäck ab und auf zum Essen. Dank unseres Navis - diesmal sogar mit - wenn auch nicht aktueller - österreichischer Karte, fanden wir auch den vereinbarten Ort und trafen Reinhard.
Die Kaiserschmarrn-Party hatte ich ja leider schon verpasst. Das Lokal hat Murphy recht gut versteckt, aber mit dem Navi in der Hand fanden wir es doch. Naja mir ist das immer etwas peinlich mit dem Navi in der Hand herumzulaufen, aber nur so haben wir in Amsterdam vor drei Jahren unser Auto wiedergefunden. Immer noch besser als diese Situationen im Supermarkt wo das Ding in der Tasche plötzlich losplärrt "in 200 Metern links abbiegen" obwohl man auf dem Weg zur Wursttheke ist.
Das Lokal war klein und der Läufertisch unübersehbar. Trotz der Fülle schafften wir Drei uns noch an den Tisch zu quetschen. Interessant war es die netten Leute die man nur aus dem Forum kennt, persönlich zu treffen. Natürlich drehten sich die Gespräche fast nur ums Laufen und den morgigen Start. Das Wetter sollte perfekt werden, aber ich erfuhr, daß die Strecke von km 10 bis 18 ansteigen sollte. Oh ein Murphy-Trick, den ich nicht erwartet hatte. Es war ein schöner Abend, der vor allem der Initiative von Wolfgang und Gudrun zu verdanken war; zwei wahnsinnig nette Leute, die ich beim Lauf nochmals traf.
Wien gefiel mir auf den ersten Blick auch recht gut; der Stil der Architektur liegt mir und die Leute sind sehr herzlich. Ich mag diesen netten Dialekt - Marc muß halt damit leben, daß ich in Zukunft immer mal stümperhaft "wienere".
DAS RENNEN oder "Murphys kleiner Bruder" ...
Murphy schien wirklich beschäftigt zu sein und hatte seinen kleinen Bruder nach Wien geschickt. Vermutlich hatte er nicht damit gerechnet, daß ich in Wien am Start stehen würde. Die Nacht verlief recht gut - ich war sehr müde von der langen Fahrt, aber um 6 klingelte unbarmherzig der Wecker. Ich wollte so gegen 9:15 am Start auftauchen, aber Reinhard hatte da andere Pläne. Im Hotel hatten wir kein Frühstück, aber Gott sei Dank hatte Marc mir am Samstagabend bei MCDoof noch Muffins besorgt. Ich bekam zwar nur einen hinunter, aber die Frikadelle von der Fahrt die noch übrig war, wäre kein gutes Halbmarathon-Frühstück gewesen - glaube ich.
Ich schnallte meine Chip auf den NikeFree mit dem ich es versuchen wollte und zog meine Laufkleidung, das Radiergummishirt und den Laufrock an. Trainingsanzug drüber und ab zur - noch leeren - Bahn. Komisch dachte ich. Wir trafen Reinhard am Treffpunkt und es gab eine Weltpremiere: Ich war über eine Stunde vorher am Start. Was mach ich jetzt bloß .... Wiener Schnitzel essen gehen ?
Aber wir schauten erstmal nach dem Startblock. Gelb .... unter 2 Stunden - immer halluziniere ich beim anmelden oder besser mein nervöser Meldefinger. Die Temperatur war super, etwa 8 Grad. Wir liefen uns ein, was recht locker ging - nur etwas Wind störte zeitweise. Die Dixies waren wie immer überfüllt - natürlich nur davor; die Leute sind diszipliniert und halten die Regel "immer nur eine Person gleichzeitig" ein. Die Luft war geschwängert von Latschenkiefer und anderen Läuferparfüms. Es wurde immer voller; dieses Knistern war wieder da - einer der Gründe warum ich mir sowas überhaupt antue. Nun begaben wir uns in den Block, Reinhard etwas weiter vorn und wünschten uns noch viel Glück. Ich fühlte mich gut, als ich mich zwischen die erwartungsfrohen Läuferkörper quetschte. Kein Landeskrankenhaus der Welt kann soviele Bekloppte gleichzeitig abtransportieren, dachte ich noch und nahm die Nervosität und die Lautsprecherdurchsagen in mich auf. Die österreichische Nationalhymne wurde gespielt. Sowas trauen die sich nichtmal in Berlin. Bekloppte Deutsche halt .... mir lief das erste Mal ein Gänsehautschauer über den Rücken.
Der Startschuß fiel und ganz langsam setzten sich die ersten Startblöcke in Bewegung. Auch bei uns wurde aufgerückt und dann langsam angetrabt. Zum Donauwalzer von Strauß ging es auf die Reichsbrücke zu. Was für ein gigantischer Ausblick; würde sich so etwa New York anfühlen ? Ich hatte mir vorgenommen die ersten 3 km locker zu beginnen und machte nicht viel Druck. Der Brückenanstieg wurde von mir im dichten Pulk bewältigt; meine Problemferse ziepte etwas. Ob der Free die richtige Entscheidung war ?
Egal es ging bald bergab und es rollte noch locker. Würde es so bleiben oder schon früh härter werden; dachte ich zu diesem Zeitpunkt. Mein Forerunner piepte immer schon einige Meter vor der offiziellen Markierung: 1. km 5:55 2. km 5:50 ....... ja es lief locker an. Durch die Prater-Hauptallee und bei km 3 wollte Wolfgang stehen. Schon vorher hielt ich rechts Ausschau nach ihm und fand ihn direkt am Schild. Er und Gudrun sahen mich sofort (bin ja auch schwierig zu übersehen) und jubelten mir zu. Das erste Bild war im Kasten. Der Kilometer war in 5:45 - hach wenn es nur so aufwärts ginge.
Bei 5 km war die Strecke immer noch flach und ich lief in ca. 29 Minuten durch. Das ging so aber ich fühlte mich jetzt nicht extrem locker; auf jeden Fall nicht so locker wie es hätte sein sollen. Im Gegenteil Murphys kleiner Bruder hatte eine neue Aktion drauf. Die kleine dumme Sau saß mit Schleifpapier exakt zwischen meinen Oberschenkeln. Korn 60 oder so ..... Mehrfach versuchte ich die Innenhose des Laufrocks tiefer zu ziehen was nicht gelang. Mensch wäre ich doch nur nicht so eine fette Sau. Gleichzeitig ziepte hin und wieder meine Ferse. Naja das kann ja heiter werden. Wir kamen auf die sogenannte "Schüttelstraße", eigentlich ein defekter Straßenbelag, der beim Autofahren für nette lockernde Massagen sorgt. Es ist typisch wienerisch, daß man hier nicht wie in Deutschland ein Schild "Straßenschäden" aufstellt sondern die Straße durch die Namensgebung quasi zum Wahrzeichen macht. Die Leute hier waren überhaupt sehr positiv.
Die Sonne kam raus und es schien immer wärmer zu werden. Zuschauer waren in diesem Streckenabschnitt relativ wenige zu sehen und überhaupt beschränkte sich meine Erinnerung an den Trubel an der Strecke bis auf die letzten 5 km auf zwei oder drei Straßenbands - einmal ein paar Afrikaner die für die Fußball-WM Werbung machten .... naja was das hier sollte ? Fußball hat doch eigentlich mit Sport relativ wenig zu tun. Dieser Hype, dabei ist ja Nordic Walking interessanter, dachte ich als alt eingefleischte Fußball-Hasserin. Naja dann am Wiener Ring war etwas mehr los; es ist auch immer eine Frage des Maßstabs und ich muß einräumen, daß ich eh mehr eine Tunnelläuferin bin, die hinterher nicht mehr weiß wo sie hergelaufen ist. Aber es machte Spaß in der Menge zu laufen. Verpflegung nahm ich noch keine. Ab km 7/8 fiel das Tempo auf 6er-Schnitt und es wurde immer anstrengender. Irgendwie schien Murphys kleiner Bruder sich da drangehängt zu haben. Naja vielleicht geht wenigstens noch was in der Nähe der Bestzeit wobei ich das auch schon fast abhakte. 7km ist ein Drittel der Strecke und 41 Minuten ließen rechnerisch nur noch eine 2:03 zu. Die zweite Streckenhälfte sollte deutlich ansteigen. Die 10km-Marke erreichte ich dann schon schwerer atmend in 59 Minuten; der letzte 5er-Abschnitt war nur noch um die 30 Minuten gewesen. Irgendwie war wohl heute nicht mein Tag. Ein Verpflegungsstand kam und ich nahm hier keine Verpflegung sondern hielt mich in der Mitte und trat Becher platt. Vielleicht hätte ich es tun sollen, aber ich traf zu diesem Zeitpunkt eine Entscheidung. Ich hatte mir vorgenommen Wien auf jeden Fall zu genießen und notfalls locker zu laufen. Bestzeit konnte ich vergessen und für eine gute Zeit hätte ich auf der zweiten Häfte mit einem harten Rennen bezahlt. Also nahm ich mir vor, wenigstens noch Marathon-Renntempo zu laufen. Wie schnell das geht ist erstaunlich; der elfte Kilometer war der erste deutlich über 6 Minuten.
Nun trieb ich mehr dahin und nahm die anderen Läufer deutlicher wahr. Hin und wieder hörte ich Zeitangaben wie "der war genau 6:10". Tja die Marathonis waren wieder auf Rekordjagd. Im nächsten Jahr beim Marathon versuche ich auch mal nicht zu schnell loszulaufen, nahm ich mir vor. Ich möchte so gern mal erleben, daß die erste Hälfte locker ist und man dann nicht einbricht. Einige Läufer, ja leider meist Läuferinnen, waren ausgerüstet wie zu einer Wüstenexpedition. Ich sah Leute im Synthetik-Trainingsanzug, mit umgebundenen Jacken, langen Armen und Beinen .... ob die gar nicht schwitzen ? Manche haben wirklich Angst ihnen würde etwas gestohlen und nehmen daher scheinbar ihre ganze Habe mit zum Lauf, dachte ich. Musik-Autisten waren auch wieder eine Menge unterwegs.
Nun ging es raus nach Schönbrunn; ich lechste bereits nach dem Verpflegungsstand den ich ausnahmsweise mitnehmen wollte. Das Schloß hab ich beim Vorbeilaufen gar nicht bewußt wahrgenommen. Hier standen wieder etwas mehr Leute und der Verpflegungsstand kam und kam nicht. Der kam erst bei km 16 und ich hielt Ausschau nach Elektrolytgetränken. Ich nahm einen Becher Wasser und goss ihn mir über die Schultern, da ich schon schwitzte. Einmal hab ich das mit Cola gemacht; der Vorteil ist, man kann sich nach ca. drei Kilometern einen Schwamm dahinkleben und muß ihn nicht mehr in der Hand halten; ansonsten ist das recht unangenehm. Am letzten Tisch war das Sportgetränk aber da war kein einziger Becher fertig ! Die waren eifrig am Einzel-Eingießen und mehrere Läufer standen davor. Das gibt es doch gar nicht, dachte ich. Nach mehreren Sekunden Wartezeit erwischte ich einen Becher und ging damit ein paar Schritte. Ich nahm mir Zeit und insgesamt verlor ich eine volle Minute auf diesem Kilometer. Eigentlich wollte ich den Strohhalm-Trick ausprobieren, aber den hatte ich wieder vergessen. Ich leide zunehmend unter Läufer-Alzheimer und das schon mit gerademal fast 29v. Na egal dachte ich. Der dritte 5km-Abschnitt war nur noch 31 Minuten gewesen und jetzt auf dem Rückweg zum Stadtzentrum kam auch noch böiger Wind auf. Wieder wenig an der Strecke und ich hielt Ausschau nach Wolfgang der bei km 17 nochmal stehen wollte. Leider war er aber nirgendwo zu sehen.
Die Strecke zog und zog sich hoch und erst bei km 19 hatte ich das Gefühl, auf dem höchsten Punkt zu sein. Leider hatte ich aber gar nicht das Gefühl jetzt schneller werden zu müssen. Von 19 auf 20 standen wieder mehr Menschen an der Strecke. Ich sah einen kleinen Jungen vielleicht 10 oder 11 Jahre alt, der die ganze Zeit auf meiner Höhe lief. Er wurde von seinem Vater mit dem Fahrrad begleitet. Toll dachte ich, wie der das schafft. In den Schaufensterscheiben in denen ich mich spiegelte sah ich, daß ich wieder einmal zusammengesunken lief. Nein das ist nicht schön. Also konzentrierte ich mich auf die Zielgerade; die sollte besser werden. Vielleicht sitzt mein Schatz auf der Tribüne. Ich freute mich schon darauf, denn vom Heldenplatz wird immer geschwärmt.
Nun war es nicht mehr weit - km 20; wieder ein Abschnitt in knapp über 31 Minuten und es ging jetzt wirklich bergab. Trotzdem war der letzte Kilometer nicht wirklich schnell. Erst kurz vor dem Heldenplatz teilte sich die Strecke nach Marathon und Halbmarathon. Ich war wirklich glücklich diesmal nicht die volle Distanz gemeldet zu haben. Man hörte schon den Lautsprecher; ich beschleunigte den Schritt denn weit konnte es nicht mehr sein.
Meine Stunde des Siegers ......
Egal es ging bald bergab und es rollte noch locker. Würde es so bleiben oder schon früh härter werden; dachte ich zu diesem Zeitpunkt. Mein Forerunner piepte immer schon einige Meter vor der offiziellen Markierung: 1. km 5:55 2. km 5:50 ....... ja es lief locker an. Durch die Prater-Hauptallee und bei km 3 wollte Wolfgang stehen. Schon vorher hielt ich rechts Ausschau nach ihm und fand ihn direkt am Schild. Er und Gudrun sahen mich sofort (bin ja auch schwierig zu übersehen) und jubelten mir zu. Das erste Bild war im Kasten. Der Kilometer war in 5:45 - hach wenn es nur so aufwärts ginge.
Bei 5 km war die Strecke immer noch flach und ich lief in ca. 29 Minuten durch. Das ging so aber ich fühlte mich jetzt nicht extrem locker; auf jeden Fall nicht so locker wie es hätte sein sollen. Im Gegenteil Murphys kleiner Bruder hatte eine neue Aktion drauf. Die kleine dumme Sau saß mit Schleifpapier exakt zwischen meinen Oberschenkeln. Korn 60 oder so ..... Mehrfach versuchte ich die Innenhose des Laufrocks tiefer zu ziehen was nicht gelang. Mensch wäre ich doch nur nicht so eine fette Sau. Gleichzeitig ziepte hin und wieder meine Ferse. Naja das kann ja heiter werden. Wir kamen auf die sogenannte "Schüttelstraße", eigentlich ein defekter Straßenbelag, der beim Autofahren für nette lockernde Massagen sorgt. Es ist typisch wienerisch, daß man hier nicht wie in Deutschland ein Schild "Straßenschäden" aufstellt sondern die Straße durch die Namensgebung quasi zum Wahrzeichen macht. Die Leute hier waren überhaupt sehr positiv.
Die Sonne kam raus und es schien immer wärmer zu werden. Zuschauer waren in diesem Streckenabschnitt relativ wenige zu sehen und überhaupt beschränkte sich meine Erinnerung an den Trubel an der Strecke bis auf die letzten 5 km auf zwei oder drei Straßenbands - einmal ein paar Afrikaner die für die Fußball-WM Werbung machten .... naja was das hier sollte ? Fußball hat doch eigentlich mit Sport relativ wenig zu tun. Dieser Hype, dabei ist ja Nordic Walking interessanter, dachte ich als alt eingefleischte Fußball-Hasserin. Naja dann am Wiener Ring war etwas mehr los; es ist auch immer eine Frage des Maßstabs und ich muß einräumen, daß ich eh mehr eine Tunnelläuferin bin, die hinterher nicht mehr weiß wo sie hergelaufen ist. Aber es machte Spaß in der Menge zu laufen. Verpflegung nahm ich noch keine. Ab km 7/8 fiel das Tempo auf 6er-Schnitt und es wurde immer anstrengender. Irgendwie schien Murphys kleiner Bruder sich da drangehängt zu haben. Naja vielleicht geht wenigstens noch was in der Nähe der Bestzeit wobei ich das auch schon fast abhakte. 7km ist ein Drittel der Strecke und 41 Minuten ließen rechnerisch nur noch eine 2:03 zu. Die zweite Streckenhälfte sollte deutlich ansteigen. Die 10km-Marke erreichte ich dann schon schwerer atmend in 59 Minuten; der letzte 5er-Abschnitt war nur noch um die 30 Minuten gewesen. Irgendwie war wohl heute nicht mein Tag. Ein Verpflegungsstand kam und ich nahm hier keine Verpflegung sondern hielt mich in der Mitte und trat Becher platt. Vielleicht hätte ich es tun sollen, aber ich traf zu diesem Zeitpunkt eine Entscheidung. Ich hatte mir vorgenommen Wien auf jeden Fall zu genießen und notfalls locker zu laufen. Bestzeit konnte ich vergessen und für eine gute Zeit hätte ich auf der zweiten Häfte mit einem harten Rennen bezahlt. Also nahm ich mir vor, wenigstens noch Marathon-Renntempo zu laufen. Wie schnell das geht ist erstaunlich; der elfte Kilometer war der erste deutlich über 6 Minuten.
Nun trieb ich mehr dahin und nahm die anderen Läufer deutlicher wahr. Hin und wieder hörte ich Zeitangaben wie "der war genau 6:10". Tja die Marathonis waren wieder auf Rekordjagd. Im nächsten Jahr beim Marathon versuche ich auch mal nicht zu schnell loszulaufen, nahm ich mir vor. Ich möchte so gern mal erleben, daß die erste Hälfte locker ist und man dann nicht einbricht. Einige Läufer, ja leider meist Läuferinnen, waren ausgerüstet wie zu einer Wüstenexpedition. Ich sah Leute im Synthetik-Trainingsanzug, mit umgebundenen Jacken, langen Armen und Beinen .... ob die gar nicht schwitzen ? Manche haben wirklich Angst ihnen würde etwas gestohlen und nehmen daher scheinbar ihre ganze Habe mit zum Lauf, dachte ich. Musik-Autisten waren auch wieder eine Menge unterwegs.
Nun ging es raus nach Schönbrunn; ich lechste bereits nach dem Verpflegungsstand den ich ausnahmsweise mitnehmen wollte. Das Schloß hab ich beim Vorbeilaufen gar nicht bewußt wahrgenommen. Hier standen wieder etwas mehr Leute und der Verpflegungsstand kam und kam nicht. Der kam erst bei km 16 und ich hielt Ausschau nach Elektrolytgetränken. Ich nahm einen Becher Wasser und goss ihn mir über die Schultern, da ich schon schwitzte. Einmal hab ich das mit Cola gemacht; der Vorteil ist, man kann sich nach ca. drei Kilometern einen Schwamm dahinkleben und muß ihn nicht mehr in der Hand halten; ansonsten ist das recht unangenehm. Am letzten Tisch war das Sportgetränk aber da war kein einziger Becher fertig ! Die waren eifrig am Einzel-Eingießen und mehrere Läufer standen davor. Das gibt es doch gar nicht, dachte ich. Nach mehreren Sekunden Wartezeit erwischte ich einen Becher und ging damit ein paar Schritte. Ich nahm mir Zeit und insgesamt verlor ich eine volle Minute auf diesem Kilometer. Eigentlich wollte ich den Strohhalm-Trick ausprobieren, aber den hatte ich wieder vergessen. Ich leide zunehmend unter Läufer-Alzheimer und das schon mit gerademal fast 29v. Na egal dachte ich. Der dritte 5km-Abschnitt war nur noch 31 Minuten gewesen und jetzt auf dem Rückweg zum Stadtzentrum kam auch noch böiger Wind auf. Wieder wenig an der Strecke und ich hielt Ausschau nach Wolfgang der bei km 17 nochmal stehen wollte. Leider war er aber nirgendwo zu sehen.
Die Strecke zog und zog sich hoch und erst bei km 19 hatte ich das Gefühl, auf dem höchsten Punkt zu sein. Leider hatte ich aber gar nicht das Gefühl jetzt schneller werden zu müssen. Von 19 auf 20 standen wieder mehr Menschen an der Strecke. Ich sah einen kleinen Jungen vielleicht 10 oder 11 Jahre alt, der die ganze Zeit auf meiner Höhe lief. Er wurde von seinem Vater mit dem Fahrrad begleitet. Toll dachte ich, wie der das schafft. In den Schaufensterscheiben in denen ich mich spiegelte sah ich, daß ich wieder einmal zusammengesunken lief. Nein das ist nicht schön. Also konzentrierte ich mich auf die Zielgerade; die sollte besser werden. Vielleicht sitzt mein Schatz auf der Tribüne. Ich freute mich schon darauf, denn vom Heldenplatz wird immer geschwärmt.
Nun war es nicht mehr weit - km 20; wieder ein Abschnitt in knapp über 31 Minuten und es ging jetzt wirklich bergab. Trotzdem war der letzte Kilometer nicht wirklich schnell. Erst kurz vor dem Heldenplatz teilte sich die Strecke nach Marathon und Halbmarathon. Ich war wirklich glücklich diesmal nicht die volle Distanz gemeldet zu haben. Man hörte schon den Lautsprecher; ich beschleunigte den Schritt denn weit konnte es nicht mehr sein.
Meine Stunde des Siegers ......
Als ich rechts um die Ecke bog, sah ich die Torbögen zum Heldenplatz; das erinnert ein wenig an Berlin. Und was nun kam, hatte ich so noch niemals erlebt; das war einfach das Größte.
Ich hatte nämlich das Glück gemeinsam mit Günter Weidlinger, dem österreichischen Spitzenläufer im Marathon, ins Ziel zu laufen. Der Sprecher machte daher gerade das Publikum heiss und genau in dem Moment als ich durch den Torbogen auf die letzten 100 Meter lief, brandete ein frenetischer Jubel von beiden Seiten aus. Es war ziemlich voll mit Läufern und ich hab den Weidlinger ehrlich gesagt nichtmal gesehen. Daher bezog ich das alles auf mich. Jubel für mich .... für mich allein, nach all den Jahren der läuferischen Bedeutungslosigkeit. Mein Schatz sollte mir später erzählen daß etwas geschah was bei mir sehr sehr selten passiert; ich hatte die ganze Zielgerade ein Lächeln auf dem Gesicht ....... und eine Gänsehaut die fototechnisch nicht abzubilden ist. Dazu lief die Musik auf einem meiner Lieblingsfilme "Die Stunde des Siegers" - "Chariots of Fire". Ich kann nicht mit Worten beschreiben wie schön das war, aber das war einer der tollsten Momente in meinem sportlichen Leben. In dem Moment war mir die Netto-Endzeit von 2:08:37 h aber auch sowas von egal; eben auch wie noch nie.
Murphey übernimmt doch noch selbst .....
Gleichzeitig hat sich Murphy wirklich schwarzgeärgert und seinem unfähigen kleinen Bruder das Zepter aus der Hand genommen. Als erstes hat der die Wärmefolien für die Läufer mal versteckt; es gab nämlich keine. Dann hat er dafür gesorgt daß zwei Schülerinnen Medaillen einzeln an geschätzte 5.000 Läufer verteilen, um dann die durchgeschwitzte Dani durch gefühlte 3 km Gänge, Katakomben zum Verpflegungsbeutel zu leiten.
Der Fehler war, daß mein Schatz und ich wegen der hektischen Anreise keinen Treffpunkt ausgemacht hatten. Ich hatte daher mein Handy dabei und wir wollten uns zusammen telefonieren. Also rief ich das erste mal an. Mailbox! Na super .... kurz darauf rief Marc an. "Ich bin am Ausgang" .... "ja ich komme" antwortete ich. Jeder der 50 Torbögen die dann kamen konnte ja der Ausgang sein. Nach 10 Minuten watschelschritt war ich in einer Art Zeltstadt kein Marc zu sehen. Dann sah ich einen Informationswürfel und daneben eine Reiterstatue. Kein Marc. Wieder rief ich an "Wo bist Du" - "am Ausgang" - "welcher Scheiss-Ausgang?" Ich fing an zu frieren. Noch ein Anruf "Ich bin an der Statue" - "ich auch" "bleib wo Du bist". Aufgelegt; ich wartete weiter, hielt Ausschau und fluchte. Mittlerweile waren 20 Minuten seit dem Zieleinlauf vergangen und ich fror richtig, denn der Wind pfiff ziemlich stark. Die Sonne war wieder weg. Nach endlosen Minuten rief er wieder an "ich bin am orangen Behindertenklo" -"aha ja das ist da vorne" Ich ging hin und sah keinen Marc. Nochmal wählte ich seine Nummer, besetzt. Es klingelte "Du bist nicht am richtigen Klo" - "Muß doch gibt doch nur eines" - "Ich steh doch hier" .... Moment mal, war das ne Rückkopplung ? Den letzten Satz hab ich doch nicht nur durchs Telefon gehört ..... ich drehte mich um; da stand Marc und telefonierte.
Insgesamt hatt das 40 Minuten gedauert; zu lange für mein Immunsystem ? Heute 4 Tage später, als ich diesen Bericht schreibe, antworte ich Murphy "Du hast versagt !" Aber DAS werden wir beim nächsten Mal besser organisieren. Marc jedenfalls hatte meinen ganzen Zieleinlauf auf der Tribüne live erlebt und fotografiert.
Wir fuhren mit der Bahn zurück zum Hotel. Reinhard hab ich nach dem Lauf nicht mehr getroffen; ich hatte nur erfahren daß er wohl auch nicht so gut durchgekommen ist. Im Hotel verarztete ich dann meine Scheuerstelle zwischen den Beinen die inzwischen blutig war. Diesen Spaß gönnte Murpyhy mir noch für den Abend; aber auch damit konnte er den tollen Musicalabend im "Tanz der Vampire" nicht verderben.
Das Hotel erbrachte wieder Höchstleistungen, indem ab dem dritten Tag sogar eine zweite Garnitur Bettwäsche bereitstand. Außerdem sah das Zimmermädchen immer mal nach dem Rechten. Einmal nach dem Lauf um 14 Uhr als wir im Bett lagen und Formel1 schauten -Vettel war nur sechster - ging auch grad so- und am Dienstagmorgen um acht als ich gerade auf der Toilette saß.
Am Montag besichtigten wir dann das Schloß Schönbrunn, das wirklich sehenswert war und nachmittags trafen wir Reinhard der uns nochmal durch die Innenstadt führte.
Murphey übernimmt doch noch selbst .....
Gleichzeitig hat sich Murphy wirklich schwarzgeärgert und seinem unfähigen kleinen Bruder das Zepter aus der Hand genommen. Als erstes hat der die Wärmefolien für die Läufer mal versteckt; es gab nämlich keine. Dann hat er dafür gesorgt daß zwei Schülerinnen Medaillen einzeln an geschätzte 5.000 Läufer verteilen, um dann die durchgeschwitzte Dani durch gefühlte 3 km Gänge, Katakomben zum Verpflegungsbeutel zu leiten.
Der Fehler war, daß mein Schatz und ich wegen der hektischen Anreise keinen Treffpunkt ausgemacht hatten. Ich hatte daher mein Handy dabei und wir wollten uns zusammen telefonieren. Also rief ich das erste mal an. Mailbox! Na super .... kurz darauf rief Marc an. "Ich bin am Ausgang" .... "ja ich komme" antwortete ich. Jeder der 50 Torbögen die dann kamen konnte ja der Ausgang sein. Nach 10 Minuten watschelschritt war ich in einer Art Zeltstadt kein Marc zu sehen. Dann sah ich einen Informationswürfel und daneben eine Reiterstatue. Kein Marc. Wieder rief ich an "Wo bist Du" - "am Ausgang" - "welcher Scheiss-Ausgang?" Ich fing an zu frieren. Noch ein Anruf "Ich bin an der Statue" - "ich auch" "bleib wo Du bist". Aufgelegt; ich wartete weiter, hielt Ausschau und fluchte. Mittlerweile waren 20 Minuten seit dem Zieleinlauf vergangen und ich fror richtig, denn der Wind pfiff ziemlich stark. Die Sonne war wieder weg. Nach endlosen Minuten rief er wieder an "ich bin am orangen Behindertenklo" -"aha ja das ist da vorne" Ich ging hin und sah keinen Marc. Nochmal wählte ich seine Nummer, besetzt. Es klingelte "Du bist nicht am richtigen Klo" - "Muß doch gibt doch nur eines" - "Ich steh doch hier" .... Moment mal, war das ne Rückkopplung ? Den letzten Satz hab ich doch nicht nur durchs Telefon gehört ..... ich drehte mich um; da stand Marc und telefonierte.
Insgesamt hatt das 40 Minuten gedauert; zu lange für mein Immunsystem ? Heute 4 Tage später, als ich diesen Bericht schreibe, antworte ich Murphy "Du hast versagt !" Aber DAS werden wir beim nächsten Mal besser organisieren. Marc jedenfalls hatte meinen ganzen Zieleinlauf auf der Tribüne live erlebt und fotografiert.
Wir fuhren mit der Bahn zurück zum Hotel. Reinhard hab ich nach dem Lauf nicht mehr getroffen; ich hatte nur erfahren daß er wohl auch nicht so gut durchgekommen ist. Im Hotel verarztete ich dann meine Scheuerstelle zwischen den Beinen die inzwischen blutig war. Diesen Spaß gönnte Murpyhy mir noch für den Abend; aber auch damit konnte er den tollen Musicalabend im "Tanz der Vampire" nicht verderben.
Das Hotel erbrachte wieder Höchstleistungen, indem ab dem dritten Tag sogar eine zweite Garnitur Bettwäsche bereitstand. Außerdem sah das Zimmermädchen immer mal nach dem Rechten. Einmal nach dem Lauf um 14 Uhr als wir im Bett lagen und Formel1 schauten -Vettel war nur sechster - ging auch grad so- und am Dienstagmorgen um acht als ich gerade auf der Toilette saß.
Am Montag besichtigten wir dann das Schloß Schönbrunn, das wirklich sehenswert war und nachmittags trafen wir Reinhard der uns nochmal durch die Innenstadt führte.
- Dieser Bericht wird noch etwas fortgesetzt und um Bilder ergänzt; schaut daher nochmal rein. Wie immer konnte ich mich wieder mal nicht kurz fassen ... -